10+ Tipps für das perfekte Bewerbungsfoto
Mit der Wahl ihrs Bewerbungsfotos können Bewerber eine Menge falsch machen. Denn das Bild ist beim Bewerbungsprozess alles andere als nebensächlich, darüber sind Personal- und Bewerbungsexperten sich einig. Nicht nur große, auch kleinere Unternehmen schauen in der Regel genau hin. Klar ist: Bewerbungsfotos aus dem Automaten sind alles andere als perfekt und bei Bewerbungen um qualifizierte Positionen nicht angemessen – das gilt auch für Ganzkörperfotos, Urlaubsfotos oder Modenshows. Ebenso für veraltete Aufnahmen oder gar Selfies. Da helfen auch keine Tipps. Mit seinem Bewerbungsfoto sagt ein Bewerber schließlich etwas über sich und die Bedeutung seiner Bewerbung aus.
Seit vielen Jahren arbeite ich mit Menschen vor der Kamera, die ein tolles Bewerbungsfoto benötigen und dafür einen professionellen Fotografen brauchen, der weiß, wie es geht. Das ist meine tägliche Herausforderung. Und mit den in dem 16 Seiten umfassenden PDF 10 Tipps für das perfekte Bewerbungsfoto möchte ich Ihnen helfen zu verstehen, warum ein gut gemachtes Foto wesentlich dazu beiträgt, dass Ihr Traumjob in greifbare Nähe rückt.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Bewerbungsfoto: Warum es wichtig ist und wie Sie es richtig machen
Sie wissen gern, mit wem Sie es zu tun haben. So geht es auch den Personalern. Grundsätzlich können Sie das Bewerbungsfoto weglassen, denn laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dürfen Bewerber ohne Foto nicht benachteiligt werden. Sie sind also seit August 2006 nicht mehr verpflichtet, ein Bewerbungsfoto mitzuschicken. Dieses Gesetz soll gewährleisten, dass Menschen nicht aufgrund von Religion, Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert werden. In der Praxis raten wir allerdings dazu: Schicken Sie lieber ein Foto mit, denn ein Bewerbungsfoto gibt der Bewerbung eine menschliche Komponente. Dann hat der Personaler nicht nur Ihren Text, sondern auch gleich ein Bild von Ihnen. Sie zeigen damit außerdem, dass Sie den Dresscode kennen und heben sich von Bewerbern mit schlechten Bildern positiv ab.
In einigen Branchen ist das Erscheinungsbild besonders wichtig: Das gilt vor allem dann, wenn man in dem Job viel Kundenkontakt hat und/oder offizieller Repräsentant seines Unternehmens ist. Das gilt z. B. für Vertriebs-Jobs, als Außendienstmitarbeiter oder im Eventbereich. Das „Berufszentrum Nordrhein-Westfalen“ hat herausgefunden, dass 50% der Bewerber schon aufgrund eines minderwertigen Fotos vom weiteren Auswahlverfahren ausgeschlossen wurden. Ein unzureichendes Foto mindert also ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung erheblich. Vor allem bei großen Konzernen erhalten die Personaler pro Tag teilweise über 100 Bewerbungen. Da bleibt für die einzelne Bewerbung nicht viel Zeit. Wenn Kandidaten nicht sofort überzeugend sind, werden sie aussortiert. Das klingt hart, ist aber die Realität.
Obwohl ihr Bewerbungsfoto in der Regel nicht darüber entscheidet, ob Sie die Stelle bekommen, so kann es auf der anderen Seite ein K.O. Kriterium darstellen, um Bewerber auszusortieren. Bei Bewerbern, denen es bei der Bildauswahl an Ernsthaftigkeit mangelt, ist der Schritt nicht weit, das gleiche Verhalten im Beruf anzunehmen. Kein Personaler wünscht sich ein Bewerbungsfoto, dem deutlich anzusehen ist, dass es spontan im Wohnzimmer oder im Urlaub aufgenommen wurde. Das sieht immer billig aus und entwertet Sie schon mit dem ersten Blick. Geiz setzt das falsche Signal, denn er dokumentiert nur, dass Sie nicht einmal bereit sind, in Ihre Zukunft zu investieren. Und was könnte wohl wichtiger sein? Sagen Sie also „Ja“ zu einem professionellen Bewerbungsfoto und zu Ihrer Zukunft.
Suchen Sie sich unbedingt einen professionellen und fachkundigen Fotografen und setzen Sie sich nicht in einen Fotoautomaten. Es sei denn, sie spekulieren auf eine Absage ihrer Bewerbung. Dieser Erfolg ist damit garantiert. Achten Sie darauf, dass der Fotograf sich Zeit nimmt und ihre Vorstellungen berücksichtigt, bzw. sie gut berät, welche Möglichkeiten für Sie die besten sind. Sie sollen auch nach ihrem Beruf und der Positionshöhe gefragt werden. Ein Tischlermeister benötigt ein anderes Foto als eine Therapeutin oder ein Vorstand. Ein professioneller Fotograf ist auch ein guter Stylingeberater und gibt ihnen sicher wertvolle Tipps für Outfit, Make up und Frisur. Informieren sie sich über die Angebotspaletten der Fotostudios, in welcher Art und Form die Bewerbungsfotos erstellt werden können und bringen Sie die relevanten Seiten ihrer Bewerbungsunterlagen zum Fotoshooting mit, damit sie gemeinsam das Format, Blickrichtung und Hintergründe besprechen können. Bei einem guten Fotografen kaufen Sie nicht die Katze im Sack, denn nach dem Shooting wählen Sie gemeinsam die Fotos aus.
Worauf sollten Sie bei der Wahl eines guten Fotografen achten? Hier einige kurze Tipps:
Ein guter Fotograf hat Erfahrung auf dem Gebiet. Schauen Sie sich seine Arbeiten an und fragen Sie sich kritisch, ob diese Fotos für sie passend sind. Auf diese Weise erhalten Sie einen Eindruck davon, wie das Ergebnis aussehen könnte. Bei den Mustern sollte es sich wirklich um Bewerbungsfotos handeln und nicht um Sedcards von Models oder Hochzeitsfotos.
Ein guter Fotograf wird Ihnen ein spezielles Shooting vorschlagen. Gehen Sie nicht nur in das Studio und setzen sich einige Minuten auf einen Hocker. Nehmen Sie sich Zeit für die Bewerbungsfotos und wenn Sie es wünschen, lassen Sie die Fotos in unterschiedlicher Kleidung machen.
Ein guter Fotograf wird nach der Position und Branche fragen. Je nachdem für welche Branche Sie sich bewerben, sollten die Bilder mal mehr oder weniger konservativ sein. Weiß der Fotograf, für welche Stelle Sie sich bewerben, kann er Sie bezüglich der Körperhaltung und des richtigen Postings beraten. Vielleicht schauen Sie sich die Website des Zielunternehmens an um die Farbstimmung der Bilder anzugleichen.
Ein guter Fotograf bespricht mit ihnen das Outfit und Make-up. Er kann Sie beraten, was gut auf en Bildern wirkt und ihre Ausstrahlung betont. Sie können mehrere Outfits mitbringen und gemeinsam entscheiden, in welchem Sie fotografiert werden wollen. Er gibt ihnen auch Tipps, wie ihre Haare schön fallen und ihre Haut ebenmäßig aussieht.
Ein guter Fotograf nimmt ihnen die Angst. Die meisten Fotografen sind sehr umgängliche Menschen, die es verstehen, die Stimmung aufzulockern. Deswegen sollte ihnen der Fotograf sympathisch sein und sie sogar zum Lachen bringen können. Wenn Sie sich in seiner Gegenwart wohl fühlen, werden Sie auch beim Fotografieren weniger nervös sein.
2. Die Vorbereitung: Wie Sie sich optimal auf Ihr Bewerbungsfoto vorbereiten.
Um ein professionelles und überzeugendes Bewerbungsfoto zu erhalten, sollten Sie sich gut darauf vorbereiten. Das bedeutet nicht nur, dass Sie einen geeigneten Fotografen auswählen und einen passenden Termin vereinbaren, sondern auch, dass Sie sich mental und körperlich in bester Verfassung sind. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich optimal auf das Bewerbungsfoto vorbereiten können:
- Ideal ist ein freier Tag oder ihr Urlaub für den Termin und in aller Regel können Sie sich auch ihre Wunschtageszeit aussuchen. Ein Morgenmuffel sollte keinen Termin früh morgens wählen.
- Wenn Sie sich krank fühlen, sich in einer persönlichen Krise befinden, dann verschieben Sie den Fototermin rechtzeitig. In solchen Momenten ist es fast unmöglich, unbefangen in die Kamera zu lächeln. Es heißt nicht umsonst: Neuer Tag, neues Glück: Gute Laune und ein freier Kopf sind ideale Voraussetzungen für ein strahlendes, sympathisches Endergebnis. Ein kleiner „Tagespickel“ ist hingegen kein Grund, den Termin abzusagen. Ein professioneller Fotograf „klickt“ diese Hautunreinheit in der Nachbearbeitung und Retusche schnell weg.
- Schlafen Sie ausreichend und vermeiden Sie Stress am Tag des Shootings. Wenn Sie sich fit und entspannt fühlen, werden Sie auch auf dem Foto positiv und selbstbewusst wirken.
- Vermeiden Sie Alkohol, Nikotin und scharfes Essen am Vorabend des Shootings. Diese können Ihre Haut austrocknen, Rötungen verursachen oder Ihren Teint beeinträchtigen.
- Pflegen Sie Ihre Haut und Ihre Haare und verzichten Sie auf Experimente mit neuen Kosmetikprodukten oder Frisuren kurz vor dem Shooting.
- Bringen Sie mehrere Outfits mit zum Shooting.
- Lassen Sie sich vorab vom Fotografen beraten. Ein professioneller Fotograf kann Ihnen wertvolle Tipps geben.
3. Die Kleidung: Wie Sie das passende Outfit für Ihre Branche und Position wählen
Die Wahl der Kleidung für das Bewerbungsfoto ist eine wichtige Entscheidung, die Sie nicht dem Zufall überlassen sollten. Zu tief, zu hochgeschlossen, zu bunt, zu langweilig – die Frage nach dem Kleidungsstil ist für viele Menschen eine nervenaufreibende und langwierige Angelegenheit. Was Sie anziehen, sollte zu Ihrer Branche und Position passen, Ihre Persönlichkeit widerspiegeln und einen professionellen Eindruck vermitteln. Während sich ein Handwerker nicht im Anzug mit Krawatte ablichten lassen muss, sollte sich ein Finanzdienstleister schon deutlich mehr ins Zeug legen.
Hier sind einige Tipps, wie Sie die richtige Kleidung für das Bewerbungsfoto auswählen können:
- Als Stylingleitfaden gilt folgende Richtschnur: Lassen Sie sich in dem Outfit und Style fotografieren, in dem Sie auch zum Vorstellungsgespräch gehen. So ist noch ein zusätzlicher Wiedererkennungsfaktor auf dem Foto zu finden und Ihr authentischer Eindruck wird unterstützt.
- Orientieren Sie sich an dem Dresscode Ihres Wunschunternehmens. Schauen Sie sich die Website, die Broschüren oder die Social-Media-Profile des Unternehmens an und achten Sie darauf, wie sich die Mitarbeiter kleiden. Passen Sie Ihren Kleidungsstil an die Branche und die Hierarchieebene an, für die Sie sich bewerben. Einen guten Einblick über branchenübliche Kleiderordnung erhalten Sie auf Ausbildungs- und Firmenkontaktmessen. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie den Fotografen oder einen Freund um Rat.
- Sie sollten sich in ihrer zweiten Haut wohlfühlen. Je wohler Sie sich in ihrer Aufmachung fühlen, desto ungezwungener wirken Sie auf dem Bewerbungsfoto.
- Wählen Sie im Zweifelsfall lieber schlichte und klassische Kleidungsstücke aus. Vermeiden Sie zu modische, zu extravagante oder zu sportliche Outfits, die schnell veralten oder unpassend wirken können.
- Vermeiden Sie Muster, die vom Gesicht ablenken oder unruhig wirken.
- Achten Sie auf Farben, die zu Ihrem Hautton passen. Vermeiden Sie zu grelle oder zu bunte Farben, die vom Gesicht ablenken oder unvorteilhaft aussehen können.
- Achten Sie auf eine gute Passform und einen gepflegten Zustand Ihrer Kleidung. Ihre Kleidung sollte weder zu eng noch zu weit sein, sondern Ihre Figur vorteilhaft betonen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung sauber und gebügelt ist und keine Flecken, Löcher oder Fusseln aufweist.
- Frauen sollten zu tiefe Dekolletés, schulterfreie Tops oder transparente Stoffe vermeiden, die unseriös oder zu sexy wirken können. Kombinieren Sie zum Beispiel eine Bluse oder ein Shirt mit einem passenden Blazer oder einem schicken Pullover. Psychologische Studien haben ergeben: Bewerberinnen steigern ihre Chancen mit einer Portion Männlichkeit mehr als mit weiblichen Reizen. Ein dunkler Hosenanzug mit schlichter Bluse kommt bei den meisten Personaler (auch bei den weiblichen) besser an. So wirken Sie seriöser und durchsetzungsstärker.
- Männern sollten auf jeden Fall vermeiden, dass Brusthaare aus einer geöffneten Knopfleiste eines Herrenhemdes zu sehen sind. Männer, die keinen Anzug tragen möchten, können alternativ das Hemd mit einem Sakko oder einem Pullover ergänzen. Ist eine Krawatte erforderlich, sollte diese in einer dunklen Farbe oder einem dezenten Muster ausgewählt werden.
Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie sicher sein, dass Ihre Kleidung für das Bewerbungsfoto optimal ist.
4. Frisur, Make-up und Schmuck: Wie Sie Ihren Look abrunden und Ihre Persönlichkeit unterstreichen
Neben der Kleidung spielt auch das Styling Ihres Gesichts eine wichtige Rolle für das Bewerbungsfoto. Ihre Frisur, Ihr Make Up und Ihr Schmuck sollten zu Ihrem Typ passen, Ihre Ausstrahlung betonen und einen gepflegten Eindruck vermitteln. Ein typgerechter, gepflegter Style ist hier die richtige Entscheidung. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Ihr Gesicht sollte Ihre Persönlichkeit und Ihr Selbstbewusstsein widerspiegeln und einen sympathischen Eindruck beim Personaler hinterlassen.
Hier sind einige Tipps hinsichtlich Frisur, Mak Up und Schmuck:
- Frisur: Egal, ob Bewerberin oder Bewerber – Mit Attributen, die als typisch männlich gelten, haben Kandidaten bessere Chancen auf den Job. Das fand die Mannheimer Soziologin Anne von Rennenkampff bei ihrer Promotion über Bewerbungsfotos heraus.Für Frauen gilt das noch mehr als für Männer. Bei zurückgekämmten und zu einem Zopf gebunden oder hochgesteckten Haaren unterstellen die Personaler den Bewerberinnen deutlich mehr Führungskompetenz als jenen mit offener Wallemähne. Frauen mit kurzen Haaren, so wiederum eine Studie der Yale- Universität, werden mehrheitlich als intelligent und selbstbewusst empfunden. Dunkle, lange Locken dagegen schnitten schlechter ab: Ihre Trägerinnen hielt die Mehrheit für unsicher und naiv. Bei Männern wiederum ist das Wichtigste, dass sie überhaupt Haare haben: Glatzenträgern wird im Job weniger zugetraut, fanden Saarbrücker Wissenschaftler heraus. Bewerber mit Glatze oder Halbglatze werden deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Zudem stuften die Testpersonen sie als weniger karriereorientiert und weniger kreativ ein. Herren sollten zudem einen gepflegten Bart haben oder frisch rasiert sein und einen gepflegten Haarschnitt haben. Ein Friseurtermin ist idealerweise einige Tage vor dem Fototermin, damit Sie zunächst ein Mal mit dem frischen Haarschnitt warm werden können.
- Make Up: Gegen ein gutes Make Up hat Niemand etwas einzuwenden, wenn es dezent eingesetzt wird. Kein Arbeitgeber jedoch möchte eine Angestellte oder einen Angestellten – ja ,hier sind beide Geschlechter gemeint – der/die während der Arbeitszeit den Lidstrich nachziehen muss. Nicht nur dieser Aspekt kann einen negativen Eindruck erwecken, denn ein zu starkes Make Up versteckt ihre natürliche Schönheit hinter einer Maske. Dabei haben Sie doch nichts zu verbergen, sondern sind ein Mensch mit unübersehbaren Reizen und viel Persönlichkeit und Sympathie. Vermeiden Sie zu starkes oder zu buntes Make Up, das künstlich oder zu auffällig wirkt.
- Schmuck: Tragen Sie Schmuck, der Ihr Outfit ergänzt und Ihren Stil unterstreicht. Vermeiden Sie zu viel oder zu auffälligen Schmuck, der vom Gesicht ablenkt oder unpassend wirkt. Für Frauen gilt: Tragen Sie höchstens ein Paar Ohrringe in einer schlichten Form und Farbe, eine Kette in einer angemessenen Länge und Breite, einen Ring an einer Hand und eine Uhr am Handgelenk. Für Männer gilt: Tragen Sie höchstens eine Uhr am Handgelenk und einen Ring an einer Hand.
5. Das Posing: Wie Sie Ihre Schokoladenseite finden und eine positive Ausstrahlung erzeugen
Die Pose, die Sie für das Bewerbungsfoto einnehmen, hat einen großen Einfluss auf Ihre Wirkung. Ihre Pose sollte zu Ihrem Typ passen, Ihre Schokoladenseite zeigen und einen professionellen Eindruck vermitteln. Doch die wenigsten Menschen haben ausreichend Erfahrung vor der Kamera, um sich ohne Anleitung und Hilfe ins rechte Licht zu stellen. Ein professioneller Fotograf, der viel Erfahrung im Umgang mit Menschen hat, die nicht täglich vor einer Linse stehen, kann hier viel helfen, Ihre Vorzüge hervorheben und Sie gekonnt durch das Shooting führen. Folgen Sie den Anweisungen, lassen Sie sich darauf ein, denn oft gelingt gerade von der Seite, die sie bisher als nicht so fotogen empfunden haben, mit dem passenden Ausdruck und einem gekonnt gesetzten Licht das Foto, was ihre Persönlichkeit besonders gut zur Geltung bringt.
Hier sind einige Tipps, wie Sie die beste Pose für das Bewerbungsfoto finden können:
- Orientieren Sie sich an dem Bildausschnitt und dem Format, die Sie für das Bewerbungsfoto gewählt haben. Wenn Sie ein Hochformatfoto machen möchten, sollten Sie sich eher frontal oder leicht seitlich zur Kamera positionieren. Wenn Sie ein Querformatfoto oder ein quadratisches Foto machen möchten, sollten Sie sich eher schräg oder asymmetrisch zur Kamera positionieren.
- Achten Sie beim Posing auf Ihre Körperhaltung und Ihre Körpersprache. Vermeiden Sie eine zu steife oder zu lässige Haltung, die unsicher oder arrogant wirken kann. Halten Sie Ihren Rücken gerade, Ihren Kopf hoch und Ihre Schultern entspannt. Vermeiden Sie verschränkte Arme, die abweisend oder verschlossen wirken können. Halten Sie Ihre Hände locker neben Ihrem Körper oder legen Sie sie auf Ihren Schoß oder auf einen Tisch.
- Achten Sie auf Ihren Gesichtsausdruck und Ihr Lächeln. Vermeiden Sie eine zu ernste oder zu fröhliche Mimik, die langweilig oder unpassend wirken kann. Zeigen Sie einen freundlichen und natürlichen Gesichtsausdruck, der Ihre Persönlichkeit und Ihr Selbstbewusstsein widerspiegelt. Lächeln Sie mit den Augen und den Mundwinkeln, aber nicht zu breit oder zu gezwungen. Ein direkter Blick, gepaart mit einem freundlichen, natürlichen Lächeln weckt Vertrauen und wirkt sympathisch. Eine positive, gutgebaute Grundstimmung hilft dabei, ein natürliches Lächeln zu zeigen. Wenn Sie Zähne zeigen möchten, achten Sie darauf, dass sie gepflegt und weiß sind.
Von allzu experimentellen Bewerbungsbildern ist eher abzuraten. Das gilt besonders bei konservativen oder traditionellen Unternehmen. Wer tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden möchte, sollte eher die klassische Variante wählen. Das schließt auch Ganzkörperfotos aus. Wenn Sie sich für einen kreativen Beruf bewerben, so kann auch das Foto experimenteller und außergewöhnlicher sein.
6. Der Hintergrund: Neutral oder Themenbezogen?
Bei der Wahl des Hintergrundes sollten Sie sich auf den Fotografen ihres Vertrauens verlassen. Er oder Sie wird gewöhnlich den Hintergrund wählen, der mit Ihrem Typ und Ihrer Kleidung harmonisiert. Das kann ein neutraler oder ein thematischer Hintergrund sein.
- Ein neutraler Hintergrund ist ein einfarbiger oder ein schlichter Hintergrund, der keine Ablenkung oder Kontraste erzeugt. Ein neutraler Hintergrund ist meist die sicherere Wahl, da er universell einsetzbar ist und keine falschen Signale sendet.
- Ein unscharf gehaltener thematischer Hintergrund, der einen Bezug zu Ihrer Branche oder Ihrem Beruf hat, wie zum Beispiel ein urbanes Businessumfeld, kann in Ausnahme auch passend sein. Ein thematischer Hintergrund kann mehr Persönlichkeit und Individualität zeigen, wenn er gut gewählt und umgesetzt ist.
Sollten Sie sich gegen einen professionellen Fotografen entscheiden, so vermeiden Sie bitte Fotos, die Sie in Ihrer privaten Wohnung oder am Strand zeigen und den Anschein erwecken, das Foto sei eher ein Schnappschuss als eine bewusste Fotografie.
7. Die Location: Im Studio oder Outdoor?
Im professionellen Fotostudio ist immer gutes Wetter, zu jeder Tageszeit die passende Beleuchtung sowie eine gewisse Anzahl von variablen Hintergründen vorhanden. Allerdings fühlen sich viele Personen, die es nicht so gewohnt sind, vor der Kamera zu stehen, oft etwas unwohl. Hier hilft ein guter Fotograf mit einem ausführlichen Coaching zu guter Haltung und dem passenden Blick. Durch einen ruhigen Hintergrund lenkt auf diesen Fotos nichts von der Person ab. Sie steht in jedem Fall im visuellen Mittelpunkt.
Outdoor – außerhalb eines Ateliers – hat den Vorteil, dass ein gezielt ausgewählter, leicht unscharfer Hintergrund ein bestimmtes Umfeld andeutet, das wiederum auf eine Tätigkeit oder ein Interesse der abgebildeten Person zeigt. Das Licht ist natürlich, wodurch diese Fotos natürlicher und authentischer wirken. Allerdings ist für ein Outdoor-Shooting trockenes Wetter, die richtige Location und Tageszeit wichtig, damit diese Fotos gelingen. Hinzu kommt, dass die abgebildete Person sich nicht von vorbeigehenden Passanten aus der Ruhe bringen lassen darf.
Es gibt hier kein Richtig oder Falsch, sondern nur ein für den Zweck der Aufnahme passender Look.
8. Das Format: Hoch, Quer oder Quadrat?
Die Frage nach dem Format stellt sich bei digital erstellten und verschicken Bewerbungen immer weniger. Ein einheitliches Format für Bewerbungsfotos gibt es nicht. Beim Querformat ist oft viel Hintergrund auf dem Bild, der keinerlei wichtige Informationen hat. Beim Hochformat kann das Bild leicht wie ein großes Passfoto und etwas konservativ und langweilig wirken. Bei einem quadratischen Foto wird durch asymmetrisches Posing und einem eventuell angeschnittenen Kopf viel Spannung und Dynamit erzeugt. Lassen Sie sich unterschiedliche Varianten zeigen und überlegen Sie, welches Format am besten zu Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen passt. In den sozialen Netzwerken sind mittlerweile die meisten Profilbilder quadratisch.
9. Der Anschnitt: Wie Sie noch mehr zur Geltung kommen
Immer wieder ist auf Headshots und Bewerbungsfotos ein angeschnittener Kopf zu sehen. Und regelmäßig werde ich nach dem Warum gefragt. Dafür gibt es zwei Gründe.
Zum einen werden diese Fotos in aller Regel nicht sehr groß verwendet und durch den Anschnitt ist die abgebildete Person deutlich größer auf dem Bild zu sehen und gewinnt so an Präsenz.
Zum anderen folgt unser Blick intuitiv immer einer Kontur oder nimmt die hellsten Stellen im Bild wahr. Wenn die Konturlinie unterbrochen ist (wie durch einen Anschnitt), dann wandert unser Blick auf die nächste helle Fläche und das ist bei einem Bewerbungsfoto in aller Regel das Gesicht. Auch dadurch gewinnt die abgebildete Person an visueller Aufmerksamkeit.
10. Farbe oder Schwarz-Weiß: Die passende Farbgebung für Ihr Bewerbungsfoto
Wenn die Bildbearbeitung abgeschlossen ist, kann der eigentliche Look des Bildes festgelegt und verändert werden. In aller Regel wird das erste Foto ein farbiges Bild sein. Dieses entspricht unseren Sehgewohnheiten und wenn Sie einen angenehmen Hautton haben, so ist ein solches Foto sicherlich eine gute Wahl. Wenn das Bild viel für Onlinebewerbungen verwendet wird, so kann ein reduzierter Farblook besser sein. Leider sind immer noch viele Monitore in den Büros nicht kalibriert oder zu gesättigt eingestellt. So kann ein eigentlich stimmiger Hautton plötzlich viel zu grell und bunt angezeigt werden. Diese unschöne Überraschung können Sie auch erleben, wenn ihre digital gesendete Bewerbung auf einem „farbenblinden“ Officedrucker ausgedruckt wird.
Neben diesen technischen Aspekten spielt bei der Wahl, ob Farbe oder Schwarz-Weiß verwendet wird, Ihr Geschmack die tragende Rolle. Bei einem guten Fotografen können Sie sich die verschiedenen Looks am Monitor zeigen lassen und auch erwerben. So sind Sie für unterschiedliche Medien oder Stimmungen immer mit dem richtigen Bildlook ausgerüstet.
11. Die Bildbearbeitung: Kein Mensch ist makellos
Oft sieht man auf Fotos den einen oder anderen kleinen Pickel viel deutlicher als im Spiegel. Bei einem professionellen Fotografen gehört eine Basisretusche einfach dazu. Dort werden diese „Tagesform“-Pickelchen oder zu tiefe Augenringe schnell retuschiert, so dass es hinterher nicht mehr zu sehen ist. Achten Sie unbedingt darauf, dass nicht zu viel retuschiert wird und Sie am Ende plötzlich zu glatt und/oder zu jung aussehen. Sie sollten im Foto nichts visuell versprechen, was Sie beim Vorstellungsgespräch nicht einhalten können.
12. Bildgröße und Dateiformat: So gehen Sie auf Nummer sicher
Da heute die physisch per Post verschickte Bewerbungen nur noch die Ausnahme sind, benötigen Sie die Fotos in digitaler Form. Achten Sie dabei bitte auf die richtige Größe und das Dateiformat. Am universellsten ist ein jpg. Format einsetzbar. Es ist in geschlossener Form klein und so schnell und gut zu versenden. Bitte legen Sie die Originaldateien in einen speziellen Back-up Ordner und verwenden Sie für die tägliche Arbeit eine Kopie. Wenn das Foto in die Bewerbung eingefügt werden soll – Deckblatt oder Lebenslauf – so kann ein jpg-Foto einfach in das Dokument gezogen werden und so skaliert werden, wie Sie es benötigen. Bei den PDF-Einstellungen können Sie im Anschluß die Größe so einstellen, dass die vom Empfänger gewünschte Größe nicht überschritten wird. Einen Nachteil hat ein jpg- Bild allerdings: Da es bei jedem Schließen komprimiert wird und wenn es geöffnet wird,sich wieder vergrößert, wird die Qualität mit jedem mal schlechter. Das ist nicht sofort zu sehen, jedoch nach rund 30-50 Verwendungen können in feinen Übergängen kleine Treppen sichtbar sein. Ersetzen Sie dann bitte das Bild durch ein Original. Dieses hat wieder die ursprüngliche Qualität.
Die Frage der richtigen Dateigröße ist nicht so leicht zu beantworten. Dabei sollte zwischen Bildschirmauflösung und Druckauflösung unterschieden werden. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn das Foto eine Größe von Din A4 hat. D h: 21×30 cm bei 300dpi. Diese 300dpi – Dots per Inch – ist die Auflösung, also die Informationsdichte auf einem Quadratzoll. Wenn Sie eine Formatgröße mit einer guten Auflösung – wie z. B. die genannten 300 dpi – haben, so können Sie das Bild bis zu dieser Größe verlustfrei ausdrucken. Für eine gute Monitordarstellung wird rund die Hälfte der Auflösung benötigt.
13. Nutzungsrechte: Worauf Sie achten sollten
Eine weitere wichtige Frage ist die der Nutzungsrechte. Diese werden sehr unterschiedlich vergeben. Das einfache Nutzungsrecht beinhaltet, dass Sie die Fotos als Bewerbungsbild an einzelne Personen schicken dürfen. Und das so oft, wie sie möchten.
Sobald ein Foto veröffentlicht wird – und dazu zählt auch die Verwendung als Profilbild bei Xing oder Facebook – benötigen Sie erweiterte Nutzungsrechte. Diese sind in einigen Angeboten enthalten, in anderen werden diese Rechte gesondert berechnet. Sie sollten das aktuelle Bewerbungsfoto auch auf den relevanten Onlineplattformen wie Xing, Twitter, Google+ oder ihrem Blog verwenden. So schaffen Sie einen hohen Wiedererkennungswert und so etwas wie eine Markenidentität. Außerdem vermitteln Sie dem Personaler einen stimmigen und professionellen Eindruck.
14. Geld zurück: Wie Sie Bewerbungsfotos steuerlich absetzen können
Wenn Sie sich für eine neue Stelle bewerben, können Sie die Kosten für die Bewerbungsbilder als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Dazu müssen Sie die Rechnung des Fotografen und die Belege für die Versandkosten aufbewahren und in Ihrer Steuererklärung angeben. Die Höhe der absetzbaren Kosten hängt von der Anzahl der Bewerbungen und der Qualität der Bilder ab. In der Regel werden bis zu 6 Euro pro Bewerbungsfoto anerkannt. Wenn Sie sich jedoch für eine höherwertige oder kreative Variante entscheiden, können Sie auch höhere Kosten geltend machen, wenn Sie diese begründen können. Wenn Sie Ihre Bewerbungsbilder online versenden oder auf einer Online-Plattform hochladen, können Sie die Kosten für die Erstellung und Speicherung der digitalen Dateien absetzen.
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