10 Tipps für das perfekte Bewerbungsfoto
Mit der Wahl ihres Fotos können Bewerber eine Menge falsch machen. Denn das Bild ist beim Bewerbungsprozess alles andere als nebensächlich, darüber sind Personal- und Bewerbungsexperten sich einig. Nicht nur große, auch kleinere Unternehmen schauen in der Regel genau hin. Klar ist: Bewerbungsfotos aus dem Automaten sind alles andere als perfekt und bei Bewerbungen um qualifizierte Positionen nicht angemessen – das gilt auch für Ganzkörperfotos, Urlaubsfotos oder Modenshows. Ebenso für veraltete Aufnahmen oder gar Selfies. Da helfen auch keine Tipps. Mit seinem Bewerbungsfoto sagt ein Bewerber schließlich etwas über sich und die Bedeutung seiner Bewerbung aus.
Seit vielen Jahren arbeite ich mit Menschen vor der Kamera, die ein tolles Bewerbungsfoto benötigen und dafür einen professionellen Fotografen brauchen, der weiß, wie es geht. Das ist meine tägliche Herausforderung. Und mit den in dem 16 Seiten umfassenden PDF 10 Tipps für das perfekte Bewerbungsfoto möchte ich Ihnen helfen zu verstehen, warum ein gut gemachtes Foto wesentlich dazu beiträgt, dass Ihr Traumjob in greifbare Nähe rückt.
INHALTSVERZEICHNIS
1. WARUM EIGENTLICH NOCH EIN BEWERBUNGSFOTO?
2. IHRE VORBEREITUNG IST ENTSCHEIDEND
3. DIE KLEIDUNG, EIN HEIKLES THEMA!
4. FRISUR, MAKE UP UND SCHMUCK
5. DAS POSING – WO IST IHRE SCHOKOLADENSEITE?
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6. WELCHER HINTERGRUND IST PASSEND?
7. DIE BILDBEARBEITUNG
8. HOCH, QUER ODER DAZWISCHEN?
9. KLASSISCH SCHWARZ WEISS ODER DOCH IN FARBE?
10. PAPIER ODER PIXEL?
1. GRUNDSÄTZLICHES, WARUM EIGENTLICH NOCH EIN BEWERBUNGSFOTO?
Sie wissen gern, mit wem Sie es zu tun haben. So geht es auch den Personalern. Grundsätzlich können Sie das Bewerbungsfoto weglassen, denn laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dürfen Bewerber ohne Foto nicht benachteiligt werden. Sie sind also seit August 2006 nicht mehr verpflichtet, ein Bewerbungsfoto mit zu schicken. Dieses Gesetz soll gewährleisten, dass Menschen nicht aufgrund von Religion, Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert werden. In der Praxis raten wir allerdings dazu: Schicken Sie lieber ein Foto mit, denn ein Bewerbungsfoto gibt der Bewerbung eine menschliche Komponente. Dann hat der Personaler nicht nur Ihren Text sondern auch gleich ein Bild von Ihnen. Sie zeigen damit außerdem, daß Sie den Dresscode kennen und heben sich von Bewerbern mit schlechten Bildern positiv ab.
In einigen Branchen ist das Erscheinungsbild besonders wichtig: Das gilt vor allem dann, wenn man in dem Job viel Kundenkontakt hat oder/und offizieller Repräsentant seines Unternehmens ist. Das gilt z. B. Vertriebs-Jobs, als Außendienstmitarbeiter oder im Eventbereich. Das „Berufszentrum Nordrhein-Westfalen“ hat herausgefunden, daß 50% der Bewerber schon aufgrund eines minderwertigen Fotos vom weiteren Auswahlverfahren ausgeschlossen wurden. Ein unzureichendes Foto mindert also ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung erheblich. Vor allem bei großen Konzernen erhalten die Personaler pro Tag teilweise über 100 Bewerbungen. Da bleibt für die einzelne Bewerbung nicht viel Zeit. Wenn Kandidaten nicht sofort überzeugend sind, werden sie aussortiert. Das klingt hart, ist aber die Realität.
Obwohl ihr Bewerbungsfoto in der Regel nicht darüber entscheidet, ob Sie die Stelle bekommen, so kann es auf der anderen Seite ein K.O. Kriterium darstellen, um Bewerber auszusortieren. Bei Bewerbern, denen es bei der Bildauswahl an Ernsthaftigkeit mangelt, ist der Schritt nicht weit, das gleiche Verhalten im Beruf anzunehmen. Kein Personaler wünscht sich ein Bewerbungsfoto, dem deutlich anzusehen ist, dass es spontan im Wohnzimmer oder im Urlaub aufgenommen wurde. Das sieht immer billig aus und entwertet Sie schon mit dem ersten Blick. Geiz setzt das falsche Signal, denn er dokumentiert nur, dass Sie nicht einmal bereit sind, in Ihre Zukunft zu investieren. Und was könnte wohl wichtiger sein?
Suchen Sie sich unbedingt einen professionellen und fachkundigen Fotografen und setzen Sie sich nicht in einen Fotoautomaten. Es sei denn, sie spekulieren auf eine Absage ihrer Bewerbung. Dieser Erfolg ist damit garantiert. Achten Sie darauf, dass der Fotograf sich Zeit nimmt und ihre Vorstellungen berücksichtigt, bzw. sie gut berät, welche Möglichkeiten für Sie die besten sind. Sie sollen auch nach ihrem Beruf und der Positionshöhe gefragt werden. Ein Tischlermeister benötigt ein anderes Foto als eine Therapeutin oder ein Vorstand. Ein professioneller Fotograf ist auch ein guter Stylingeberater und gibt ihnen sicher wertvolle Tipps für Outfit, Make up und Frisur. Informieren sie sich über die Angebotspaletten der Fotostudios, in welcher Art und Form die Bewerbungsfotos erstellt werden können und bringen Sie die relevanten Seiten ihrer Bewerbungsunterlagen zum Shootingtermin mit, damit sie gemeinsam das Format, Blickrichtung und Hintergründe besprechen können. Bei einem guten Fotografen kaufen Sie nicht die Katze im Sack, denn nach dem Shooting wählen Sie gemeinsam die Fotos aus.
Worauf sollten Sie bei der Wahl eines guten Fotografen achten? Hier einige kurze Tipps:
Ein guter Fotograf hat Erfahrung auf dem Gebiet. Schauen Sie sich seine Arbeiten an und fragen Sie sich kritisch, ob diese Fotos für sie passend sind. Auf diese Weise erhalten Sie einen Eindruck davon, wie das Ergebnis aussehen könnte. Bei den Mustern sollte es sich wirklich um Bewerbungsfotos handeln und nicht um Sedcards von Modells oder Hochzeitsfotos.
Ein guter Fotograf wird Ihnen ein spezielles Shooting vorschlagen. Gehen Sie nicht nur in das Studio und setzen sich einige Minuten auf einen Hocker. Nehmen Sie sich Zeit für die Bewerbungsfotos und wenn Sie es wünschen, lassen Sie die Fotos in unterschiedlicher Kleidung machen.
Ein guter Fotograf wird nach der Position und Branche fragen. Je nachdem für welche Branche Sie sich bewerben, sollten die Bilder mal mehr oder weniger konservativ sein. Weiß der Fotograf, für welche Stelle Sie sich bewerben, kann er Sie bezüglich der Körperhaltung und des richtigen Postings beraten. Vielleicht schauen Sie sich die Website des Zielunternehmens an um die Farbstimmung der Bilder anzugleichen.
Ein guter Fotograf bespricht mit ihnen das Outfit und Make-up. Er kann Sie beraten, was gut auf en Bildern wirkt und ihre Ausstrahlung betont. Sie können mehrere Outfits mitbringen und gemeinsam entscheiden, in welchem Sie fotografiert werden wollen. Er gibt ihnen auch Tipps, wie ihre Haare schön fallen und ihre Haut ebenmäßig aussieht.
Ein guter Fotograf nimmt ihnen die Angst. Die meisten Fotografen sind sehr umgängliche Menschen, die es verstehen, die Stimmung aufzulockern. Deswegen sollte ihnen der Fotograf sympathisch sein und sie sogar zum lachen bringen können. Wenn Sie sich in seiner Gegenwart wohl fühlen, werden Sie auch beim fotografieren weniger nervös sein.
2. IHRE VORBEREITUNG IST ENTSCHEIDEND.
Sie sollten beim Fototermin in bester Verfassung sein. Sie sollten ausreichend geschlafen haben und nicht gestresst zum Fotografen gehen. Wenn Sie sich krank fühlen, sich in einer persönlichen Krise befinden, dann verschieben Sie den Fototermin rechtzeitig. In solchen Momenten ist es fast unmöglich, unbefangen in die Kamera zu lächeln. Es heißt nicht umsonst: Neuer Tag, neues Glück: Gute Laune und ein freier Kopf sind ideale Voraussetzungen für ein strahlendes, sympathisches Endergebnis. Ein kleiner „Tagespickel“ ist hingegen kein Grund, den Termin abzusagen. Ein professioneller Fotograf „klickt“ diese Hautunreinheit in der Nachbearbeitung und Retusche schnell weg. Ideal ist ein freier Tag oder ihr Urlaub für den Termin und in aller Regel können Sie sich auch ihre Wunschtageszeit aussuchen. Ein Morgenmuffel sollte keinen Termin früh morgens wählen. Beim professionellen Shooting sind alle gleich: Ob Auszubildender oder Vorstandsmitglied – sobald der Fotograf seine Kamera hebt, stellt sich über alle Hierarchieebenen Nervosität, Unsicherheit oder Unbehagen ein. Das ist völlig normales Lampenfieber. Das sollte man aber auf dem Foto nicht sehen. Lassen Sie sich vom Profi helfen und kommunizieren Sie ihre Unsicherheit. Nehmen Sie sich die Zeit, um sich etwas aufzulockern.
3. DIE KLEIDUNG, EIN HEIKLES THEMA!
Zu tief, zu hochgeschlossen, zu bunt, zu langweilig – die Frage nach dem Kleidungsstil ist für viele Menschen eine nervenaufreibende und langwierige Angelegenheit. Machen Sie die Wahl der Kleidung von der Branche und Positionshöhe abhängig, in der Sie sich bewerben. Während sich ein Handwerker nicht im Anzug mit Krawatte ablichten lassen muss, sollte sich ein Finanzdienstleister schon deutlich mehr ins Zeug legen.
Als Stylingleitfaden gilt folgende Richtschnur: Lassen Sie sich in dem Outfit und Style fotografieren, in dem Sie auch zum Vorstellungsgespräch gehen. So ist noch ein zusätzlicher Wiedererkennungsfaktor auf dem Foto zu finden und Ihr authentischer Eindruck wird unterstützt.
Grundsätzlich gilt:
- Sie sollten sich in ihrer zweiten Haut wohlfühlen. Je wohler Sie sich in ihrer Aufmachung fühlen, desto ungezwungener wirken Sie auf dem Bewerbungsfoto.
- Wählen Sie eine Kleidung, die ihrer Branche und Positionshöhe angemessen ist.
- Denken Sie an jahreszeitlich universelle Kleidung:Tragen Sie keine luftigen Sommerkleidchen oder winterliche Schals, keine dicken Rollkragenpullis oder schulterfreie Tops.
- Wenn Sie unsicher bei der Kleidungswahl sind, holen Sie sich den Rat eines Freundes oder des Fotografen ein.
- Im Zweifelsfall sollten Sie sich lieber elegant und schlicht anziehen und bei ihrer Entscheidung immer Ihren eigenen Geschmack mit einfließen lassen.
Einen guten Einblick über branchenübliche Kleiderordnung erhalten Sie auf Ausbildungs- und Firmenkontaktmessen, über die firmeneigene Internetseite oder angeforderte Broschüren des Unternehmens.
Psychologische Studien haben ergeben: Bewerberinnen steigern ihre Chancen mit einer Portion Männlichkeit mehr als mit weiblichen Reizen. Ein dunkler Hosenanzug mit schlichter Bluse kommt bei den meisten Personaler (auch bei den weiblichen) besser an. So wirken Sie seriöser und durchsetzungsstärker.
Was auf keinen Fall geht, sind Brusthaare, die aus einer geöffneten Knopfleiste eines Herrenhemdes zu sehen sind oder zu gewagte Dekolletés bei den Damen.
4. FRISUR, MAKE UP UND SCHMUCK.
Gegen ein gutes Make up hat Niemand etwas einzuwenden, wenn es dezent eingesetzt wird. Kein Arbeitgeber möchte eine Angestellte oder einen Angestellten – ja ,hier sind beide Geschlechter gemeint – der/die während der Arbeitszeit den Lidstrich nachziehen muss. Nicht nur dieser Aspekt kann einen negativen Eindruck erwecken, denn ein zu starkes Make up versteckt ihre natürliche Schönheit hinter einer Maske. Dabei haben Sie doch nichts zu verbergen, sondern sind ein Mensch mit unübersehbaren Reizen und viel Persönlichkeit und Sympathie. Ein guter Personaler wird sich nicht durch ihre Attraktivität beirren lassen. Kokettieren Sie nicht auf dem Bewerbungsfoto, weder mit den Augen, den Lippen oder einem kleinen hervorblickenden Träger ihres BHs. Ihr zukünftiger Arbeitgeber ist an Ihnen vorrangig als seriöse Arbeitskraft interessiert. Das gleiche gilt bei der Frisur und Schmuck, Ein typgerechter, gepflegter Style ist hier die richtige Entscheidung. Weniger ist mehr.
Egal, ob Bewerberin oder Bewerber – Mit Attributen, die als typisch männlich gelten, haben Kandidaten bessere Chancen auf den Job. Das fand die Mannheimer Soziologin Anne von Rennenkampff bei ihrer Promotion über Bewerbungsfotos heraus. Das gilt für Frauen noch mehr als bei Männern. Bei zurückgekämmten oder hochgesteckten Haaren unterstellen die Personaler den Bewerberinnen deutlich mehr Führungskompetenz als jenen mit offener Wallmähne. Frauen mit kurzen Haaren, so wiederum eine Studie der Yale- Universität, werden mehrheitlich als intelligent und selbstbewusst empfunden. Dunkle, lange Locken dagegen schnitten schlechter ab: Ihre Trägerinnen hielt die Mehrheit für unsicher und naiv. Bei Männern wiederum ist das wichtigste, dass sie überhaupt Haare haben: Glatzenträgern wird im Job weniger zugetraut, fanden Saarbrücker Wissenschaftler heraus. Bewerber mit Glatze oder Halbglatze werden deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Zudem stuften die Testpersonen sie als weniger karriereorientiert und weniger kreativ ein. Männer sollten frisch rasiert sein und einen gepflegten Haarschnitt haben. Ein Friseurtermin ist idealerweise einige Tage vor dem Fototermin, damit Sie zunächst ein mal mit dem frischen Haarschnitt warm werden können. Vereinzelte Hautunreinheiten können selbst abgedeckt werden. In aller Regel wird aber in der Nachbearbeitung eine Hauttonretusche angewendet.
5. DAS POSING – WO IST IHRE SCHOKOLADENSEITE?
Jetzt stimmen die Kleidung, die Haare und das Make up. Sie sind perfekt gestylt. Doch wie stellen Sie sich hin? Oder sitzen Sie lieber? Von links oder doch von leicht rechts. Wie ist ihr leicht asymmetrisches Gesicht am vorteilshaftesten?
Die wenigsten Menschen haben ausreichend Erfahrung vor der Kamera, um sich ohne Anleitung und Hilfe ins rechte Licht zu stellen. Ein professioneller Fotograf, der viel Erfahrung im Umgang mit Menschen hat, die nicht täglich vor einer Linse stehen, kann hier viel helfen und Sie gekonnt durch das Shooting führen. Folgen Sie den Anweisungen, lassen Sie sich darauf ein, denn oft gelingt gerade von der Seite, die sie bisher als nicht so fotogen empfunden haben, mit dem passenden Ausdruck und einem gekonnt gesetzten Licht das Foto, was ihre Persönlichkeit besonders gut zur Geltung bringt.
Ein direkter Blick, gepaart mit einem freundlichen, natürlichen Lächeln weckt Vertrauen und wirkt sympathisch. Eine positive, gutgebaute Grundstimmung hilft dabei, ein natürliches Lächeln zu zeigen.
Von allzu experimentellen Bewerbungsbildern ist eher abzuraten. Das gilt besonders bei konservativen oder traditionellen Unternehmen. Wer tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden möchte, sollte eher die klassische Variante wählen. Das schließt auch Ganzkörperfotos aus. Wenn Sie sich für einen kreativen Beruf bewerben, so kann auch das Foto experimenteller und außergewöhnlicher sein.
6. WELCHER HINTERGRUND IST PASSEND?
Bei der Wahl des Hintergrundes sollten Sie sich auf den Fotografen ihres Vertrauens verlassen. Er oder Sie wird gewöhnlich den Hintergrund wählen, der mit Ihrem Typ und Ihrer Kleidung harmonisiert. Außerdem sorgt der Fotoprofi für eine typgerechte Ausleuchtung und eine Schattenfreie Beleuchtung des Hintergrundes. Gegenstände, die zu erkennen sind, lenken das Auge ab und erwecken den Anschein, das Foto sei eher ein Schnappschuss als eine bewusste Fotografie. In Ausnahmen kann ein unscharf gehaltener Hintergrund passend sein, der ein urbanes Businessumfeld erahnen lässt.
Sollten Sie sich jedoch entgegen unserer Empfehlung gegen einen professionellen Fotografen entscheiden, so vermeiden Sie bitte dennoch Fotos, die Sie in Ihrer privaten Wohnung oder am Strand zeigen.
7. DIE BILDBEARBEITUNG.
Kein Mensch ist makellos. Oft sehr man auf Fotos den einen oder anderen kleinen Pickel viel deutlicher als im Spiegel. Bei einem professionellen Fotografen gehört eine Basisretusche einfach dazu. Dort werden diese „Tagseforrm“ Pickelchen oder zu tiefe Augenringe schnell retuschiert, so dass es nicht zu sehen ist. Achten Sie unbedingt darauf, dass nicht zu viel retuschiert wird uns Sie plötzlich zu glatt und jung aussehen. Sie sollten im Foto nichts visuell versprechen, was Sie beim Vorstellungsgespräch nicht halten können.
8. HOCH, QUER ODER DAZWISCHEN?
Die Frage nach dem Format stellt sich bei digital erstellten und verschicken Bewerbungen immer weniger. Ein einheitliches Format für Bewerbungsfotos gibt es nicht. Bei einem Querformatfoto ist oft viel Hintergrund auf dem Bild, der keinerlei wichtige Informationen hat. Ein Hochformatbild kann leicht wie ein großes Passfoto und etwas konservativ und langweilig wirken. Bei einem quadratischen Bild wird durch asymmetrisches Posting und einem eventuell angeschnittenen Kopf viel Spannung und Dynamit erzeugt. Lassen Sie sich unterschiedliche Varianten zeigen und überlegen Sie welches Format am besten zum Layout. In den sozialen Netzwerken sind mittlerweile die meisten Profilbilder quadratisch.
9. KLASSISCH SCHWARZ WEISS ODER DOCH IN FARBE?
Wenn die Bildbearbeitung abgeschlossen ist, kann der eigentliche Look des Bildes festgelegt und verändert werden. In aller Regel wird das erste Foto ein farbiges Bild sein. Dieses entspricht unseren Sehgewohnheiten und wenn Sie einen angenehmen Hautton haben, so ist ein solches Foto sicherlich eine gute Wahl. Wenn das Bild viel für Onlinebewerbungen verwendet wird, so kann ein reduzierter Farblook besser sein. Leider sind immer noch viele Monitore in den Büros nicht kalibriert oder zu gesättigt eingestellt. So kann ein eigentlich stimmiger Hautton plötzlich viel zu grell und bunt angezeigt werden. Diese unschöne Überraschung können Sie auch erleben, wenn ihre digital gesendete Bewerbung auf einem „farbenblinden“ Officedrucker gesprintet wird.
Neben diesen technischen Aspekten spielt bei der Wahl ob Farbe oder Schwarz-Weiss verwendet wird, Ihr Geschmack die tragende Rolle. Bei einem guten Fotografen können Sie sich die verschiedenen Looks am Monitor zeigen lassen und auch erwerben. So sind Sie für unterschiedliche Medien oder Stimmungen immer mit dem richtigen Bildlook ausgerüstet.
10. PAPIER ODER PIXEL?
Da heute die physisch per Post verschickte Bewerbungen nur noch die Ausnahme sind, benötigen Sie die Fotos in digitaler Form. Achten Sie dabei bitte auf die richtige Größe und das Dateiformat. Am universellsten ist ein jpg. Format einsetzbar. Es ist in geschlossener Form klein und so schnell und gut zu versenden. Bitte legen Sie die Originaldateien in einen speziellen Back-up Ordner und verwenden Sie für die tägliche Arbeit eine Kopie. Wenn das Foto in die Bewerbung eingefügt werden soll – Deckblatt oder Lebenslauf – so kann ein jpg-Foto einfach in das Dokument gezogen werden und so skaliert werden, wie Sie es benötigen. Bei den PDF Einstellungen können Sie im Anschluß die Größe so einstellen, dass die vom Empfänger gewünschte Größe nicht überschritten wird. Einen Nachteil hat ein jpg- Bild allerdings: Da es bei jedem Schließen komprimiert wird und wenn es geöffnet wird,sich wieder vergrößert, wird die Qualität mit jedem mal schlechter. Das ist nicht sofort zu sehen, jedoch nach rund 30-50 Verwendungen können in feinen Übergängen kleine Treppen sichtbar sein. Ersetzen Sie dann bitte das Bild durch ein Original. Dieses hat wieder die ursprüngliche Qualität.
Die Frage der richtigen Dateigröße ist nicht so leicht zu beantworten. Dabei sollte zwischen Bildschirmauflösung und Druckauflösung unterschieden werden. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn das Foto eine Größe von Din A4 hat. D h: 21×30 cm bei 300dpi. Diese 300dpi – Dots per Inch – ist die Auflösung, also die Informationsdichte auf einem Quadratzoll. Wenn Sie eine Formatgröße mit einer guten Auflösung – wie z. B. die genannten 300 dpi – haben, so können Sie dass Bild bis zu dieser Größe verlustfrei ausdrucken. Für eine gute Monitordarstellung wird rund die Hälfte der Auflösung benötigt.
Eine weitere wichtige Frage ist die der Nutzungsrechte. Diese werden sehr unterschiedlich vergeben. Das einfach Nutzungsrecht beinhaltet, dass Sie die Fotos als Bewerbungsbild an einzelne Personen schicken dürfen. Und das so oft, wie sie möchten.
Sobald ein Foto veröffentlicht wird – und dazu zählt auch die Verwendung als Profilbild bei Xing oder Facebook – benötigen Sie erweiterte Nutzungsrechte. Diese sind in einigen Angeboten enthalten, in anderen werden diese Rechte gesondert berechnet. Sie sollten das aktuelle Bewerbungsfoto auch auf den relevanten Onlineplattformen wie Xing, Twitter, Google+ oder ihrem Blog verwenden. So schaffen Sie einen hohen Wiedererkennungswort und so etwas wie eine Markenidentität. Außerdem vermitteln Sie dem Personaler einen stimmigen und professionellen Eindruck.
QUELLEN:
Absolventa, Xing, Karriere Spiegel, Besserbewerben.de, Spiegel Online, Zeit Online, Focus Online